Quelle: Gut Menkhausen in Oerlinghausen
Mündung: im Süden von Gütersloh in die Dalke
Länge: 20,3 km (davon 5,7 km mit 8 Brücken in Bielefeld)
Nebenbäche: Schopkebach (l.)
Bachsystem: Dalke > Ems
Der Menkhauser Bach (Wikipedia), im Oberlauf auch Schopke genannt, entspringt am Gut Menkhausen nordwestlich von Oerlinghausen und fließt meist in südwestlicher Richtung aus dem Teutoburger Wald in die Sennelandschaft ab. Südlich der Lämershagener Straße nimmt er als einzigen Nebenbach den Schopkebach auf. Über 5,7 km bildet der Menkhauser Bach die Grenze zwischen Bielefeld-Sennestadt und dem Kreis Lippe (historisch die Grenze zwischen Preußen und Lippe). Das Naturschutzgebiet Menkhauser Bach und Schopketal ist überwiegend ein tief in den Teutoburger Wald eingeschnittenes Kastental. Der Bach durchfließt den Dalbker Teich und ändert dort seinen Namen in Menkebach. Am Beckhof in Dalbke verlässt er Bielefelder Gebiet und fließt südlich an Heideblümchen, nördlich an Schloss Holte vorbei. Weiter fließt er durch Sende und dann in westlicher Richtung, nördlich an Verl vorbei. Er passiert den Gütersloher Ortsteil Sürenheide nördlich und mündet an der Spexarder Straße in die Dalke. Eine Merkwürdigkeit sind zwei Ableiter vom Menkebach zum südlich parallel verlaufenden Landerbach.
Oberlauf (Menkhauser Bach) in Oerlinghausen und Sennestadt
Der Menkhauser Bach hat praktisch drei Quellarme: Eine Quelle befindet sich bei Gut Menkhausen, gut 400 m westlich der Tunnelstraße, und fließt durch drei Stauteiche über 550 m in südöstlicher Richtung. Unmittelbar nördlich der Abfahrt Oerlinghausen-Zentrum von der Tunnelstraße mündet ein zweiter Quellarm ein, der 100 m nordöstlich des Fußballplatzes an der Ravensberger Straße entspringt. Der Bach unterquert die Zeppelinstraße und schlägt eine südwestliche Richtung ein, hier bereits in einem Kerbtal. In einer Waldwiese am Weg Schopke, auf dem der Hermannsweg verläuft – geziert durch eine imposante Buchengruppe mit teilweise frei liegenden Wurzeln –, mündet von rechts als dritter Quellarm der 900 m lange Schopkebach ein, der nahe der Einmündung des Wöstenfeldwegs in die Lämershagener Straße entspringt. Von ihm ist der Name Schopke abgeleitet, mit dem traditionell der gesamte Oberlauf des Menkhauser Baches bezeichnet wird. Beide Bäche gestalten das Naturschutzgebiet Menkhauser Bachtal mit Schopketal. Das Landesamt für Natur usw. (LANUV) schreibt: „Der [Schopke]Bach fließt in südöstlicher Richtung durch ein Kerbtal mit einem fragmentarisch ausgebildeten Erlensaum, das sich im unteren Teil zu einem Kerbsohlental aufweitet und von einem Erlenauwald eingenommen wird. Der naturnahe Bachlauf ist gestreckt bis stark geschwungen, das Sohlsubstrat besteht vornehmlich aus kantigen Steinen. Das Menkhauser Bachtal setzt sich in südwestlicher Richtung fort und weist streckenweise die regionaltypische Kastenform eines Sieks auf. Im Bereich des Menkhauser Berges sind die steilen Talhänge mit Buchen- und Buchenmischwäldern bestanden, die bis an den Bach reichen und dort von schmalen Eschen-Erlen-Wäldern abgelöst werden.“ An Tieren fallen hier u.a. Gebirgsstelzen, Wasseramseln und Feuersalamander auf.
Der Bach erreicht die Brandsmühle, wo er zu Fischteichen aufgestaut ist. Sie unterbrechen leider das wertvolle Bachbiotop. Er passiert das Haus Neuland und unterquert den Senner Hellweg. Unterhalb der Straße befindet sich ein Wehr; hier wird ein Ableiter nach Süden abgezweigt, der Dalbkebach; er fließt durch Lipperreihe und Schloss Holte zum Landerbach ab, verbindet also zwei Bachsysteme. Der Menkhauser Bach passiert den Hof Kindsgrab und fließt nun in südlicher Richtung, parallel zum Schopketalweg, durch eine naturnahe Auenlandschaft mit Feuchtwiesen, die noch zum Naturschutzgebiet gehört. Das LANUV schreibt: „Südlich folgt ein sehr naturnaher Talbereich mit Erlenbrüchen unterschiedlicher Trophie- und Feuchtestufen und einer Nassgrünlandbrache. Der nördliche, wechselfeuchte bis feuchte Erlenbruchwald zeichnet sich durch torfmoos- und seggenreiche Talrandversumpfungen mit Anklängen an ein Caricetum fuscae polytrichetosum aus. Die talabwärtigen, z.T. lichten Erlenbrücher sind deutlich nasser.“ [Caricetum: Gemeint ist eine nach der Braun-Segge (Carex nigra oder fusca) benannte Sumpfpflanzengesellschaft, ein Kleinseggenried.]
Der Bach unterquert die Wellbachstraße und mündet am westlichen Ortsrand von Lipperreihe in den Dalbker Teich. Dieser wurde 1835 angelegt, um die von Friedrich Ludwig Tenge gegründete Papiermühle Dalbke mit Wasser zu versorgen.
Mittellauf (Menkebach) in Dalbke und Heideblümchen
Unterhalb des Dalbker Teiches ändert der Bach seinen Namen in Menkebach. Er unterquert die Paderborner Straße und passiert westlich davon den Südrand des Ortes Dalbke. Rd. 500 m westlich der Paderborner Straße befindet sich an der Dalbker Straße ein „Dreiländereck“, das mit historischen Grenzsteinen aus der Barockzeit markiert ist: Heute grenzen dort die drei Kreise Lippe (nach Osten), Gütersloh (nach Südwesten) und Stadt Bielefeld (nach Norden) aneinander; bis 1803 waren es drei Staaten: Fürstentum Lippe, Bistum Paderborn (Hochstift) und Königreich Preußen als Nachfolger der Grafschaft Ravensberg. Lippe schickt nur einen schmalen Fortsatz bis zu dieser Stelle.
200 m weiter westlich verlässt der Menkebach das Bielefelder Stadtgebiet in Richtung Schloss Holte. Weitere 300 m weiter westlich unterquert er die Straße Am Alten Beckhof, passiert den Beckhof südlich, unterquert die Autobahn 33 und die Bahnstrecke Bielefeld–Paderborn. Im Beckhof befinden sich eine Einrichtung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und eine russisch-orthodoxe Holzkirche aus der Nachkriegszeit. Der Menkebach fließt über 600 m parallel zur Autobahn westwärts und wendet sich am südlichen Ortsrand von Heideblümchen nach Südwesten, wobei er auf 300 m wieder Bielefelder Stadtgebiet tangiert. Er unterquert die Heideblümchenstraße in Schloss Holte, und rd. 180 m weiter südwestlich zweigt ein künstlicher Ableiter nach Süden ab, der den Menkebach mit dem Landerbach verbindet.
Unterlauf in Sende und Gütersloh
Der Menkebach fließt westwärts durch den Ort Sende, erreicht Gütersloher Stadtgebiet und unterquert die Eckardtsheimer Straße (L 787). Im Ackerland nördlich von Verl unterquert er die Bleichestraße und die Bielefelder Straße (L 791). Er passiert, in westlicher Richtung fließend, den Gütersloher Ortsteil Sürenheide nördlich und unterquert Isselhorster Straße und Autobahn 2. Rund 1 km weiter westlich, meist begradigt durch eine Wiesen verlaufend, unterquert er die Spexarder Straße (L 787) und mündet 100 m westlich der Straße von links in die Dalke.
Ich würde gern wissen, ob ich ihren tollen Text über die naturnahen Bachläufe auf unsere Bürgerplattform http://www.lipperreihe.info einfügen darf. Gern nenne ich den Verfasser oder Instiution der Ausarbeitung und verweise auf ihren Link.
Herzliche Grüße aus Lipperreihe
Manuela Outiti
Danke fürs Lob! Ja klar, Sie dürfen die Seite gerne zitieren und verlinken.
Beste Grüße
Jens J. Korff al. Bundista