Quelle: im Teutoburger Wald oberhalb von Werther
Mündung: bei Babenhausen in den Johannisbach
Länge: 10,4 km (5,2 km und 6 Brücken in Bielefeld)
Nebenbäche: Mühlenbach (r.), Hasbach (r.), Beckendorfer Mühlenbach (l.)
Bachsystem: Johannisbach
Öffis: Busse 21, 61, 68 bis Isingdorf, Paar (Quellbach) | bis Werther ZOB (Oberlauf in Werther) | Bus 157 bis Werther, Jöllenbecker Str. (Reitstall Overbeck) | bis Isingdorf, Sudheideweg (Anfang Mittellauf) | Busse 58, 63 bis Schröttinghausen, Voß (Deppendorfer Wiesen) | bis Deppendorf, Schlingkrug (Deppendorf) | Busse 57, 58, 68, 158 bis Babenhausen, Pottkamp (Mühlenmasch)
Der Schwarzbach (Wikipedia) entspringt in zwei Quellbächen im Teutoburger Wald oberhalb von Werther. Der südliche davon hat seine Quelle beim Hof Schierenbeck in Isingdorf, 1,8 km südlich vom Ortskern Werther, der nördliche am Hang des Hengebergs, 1,5 km südwestlich des Ortskerns. Der Schwarzbach durchquert Werther in nordöstlicher Richtung und passiert das Schloss. Der Mittellauf fließt in östlicher Richtung durch eine Wiesenlandschaft, nimmt von rechts den Mühlenbach auf, wendet sich an den Deppendorfer Wiesen nach Südosten und durchfließt Deppendorf. Sein Grünzug bildet das Naturschutzgebiet Schwarzbachtal, das bis fast zur Mündung reicht. Östlich von Deppendorf nimmt er von rechts den Hasbach auf. Der Schwarzbach unterquert die Schröttinghauser Straße nördlich von Babenhausen, nimmt von links den Beckendorfer Mühlenbach auf und erreicht das Naturschutzgebiet Mühlenmasch zwischen Babenhausen und Theesen, wo er von links in den Johannisbach einmündet.
Oberlauf in Isingdorf und Werther
Der südliche Quellbach des Schwarzbachs entspringt beim Hof Schierenbeck in Isingdorf, 1,8 km südlich vom Ortskern Werther. Er fließt zunächst in nordöstlicher Richtung ab und unterquert die Straße Isingdorfer Feld. Nach rd. 500 m knickt er nach Nordwesten ab und fließt am südlichen Hang einer Egge des Teutoburger Walds entlang (Auf dem Klei, Blotenberg). Dort wurde er begradigt und aus den Wiesen an den Waldrand verlegt. Beim Hof Venghaus vereinigt er sich mit dem nördlichen Quellbach, der begradigt entlang des Teutoburger-Wald-Wegs auf Werther zufließt. in nördlicher Richtung weiterfließend passiert der Schwarzbach den Sportplatz Meyerfeld und verschwindet hinter der Aral-Tankstelle in einem rd. 500 m langen Kanalrohr unterhalb des Werther Ortskerns. Die Straße Am Bach markiert hier seinen Verlauf. In der Mühlenwiese (südlich der gleichnamigen Straße) tritt er wieder zu Tage, nun in östlicher Richtung fließend und umstanden von Kopfweiden. Station 4 des Böckstiegel-Pfads erinnert an den Landschaftsmaler Peter August Böckstiegel (1889-1951), der auch die vom Schwarzbach geprägte Landschaft gerne gemalt hat. Nach 300 m passiert der Bach das Haus Werther, ein früheres Wasserschloss mit Gräfte, jetzt Bürgerbegegnungsstätte der Stadt Werther. Der Schwarzbach unterquert Schlossstraße, Talbrückenweg und Siegfriedstraße und tritt in die offene Landschaft nördlich von Arrode ein. Nach 700 m passiert er einen Fischteich am Ellersiek, nach weiteren 500 m mündet von rechts ein namenloser Nebenbach ein. 300 m weiter westlich, beim Reitstall Overbeck, mündet von links ein Nebenbach ein, der in Häger entspringt.
Mittellauf in Niederdornberg-Deppendorf
Der Schwarzbach unterquert den Sudheideweg und passiert die Wiesenlandschaft hier weitgehend begradigt. Bei einer großen Fischteichanlage erreicht er, ab hier in südöstlicher Richtung fließend, die Bielefelder Stadtgrenze, wo er die am Nordufer gelegenen Deppendorfer
Wiesen entwässert. Dieses Naturschutzgebiet mit Feuchtwiesen, Sumpfdotterblumen und Erlen ist auf einer Überflutungsfläche am früheren Mühlenteich der Deppendorfer Mühle entstanden. Nach 500 m unterquert der Schwarzbach die Schlossstraße und passiert die ehemalige Wassermühle Deppendorf, Restaurant und Endstation des Böckstiegel-Pfads. Der zugehörige Mühlenteich unterbricht den biologischen Bachverlauf und trägt wahrscheinlich mit zur Verschlechterung der Wasserqualität im Unterlauf des Schwarzbachs bei. Deshalb plant das Bielefelder Umweltamt mit Unterstützung des Ratsausschusses für Umwelt- und Klimaschutz seit 2023 dort den Bau einer Umflut, die den größten Teil des Schwarzbachwassers um das Mühlenwehr herumführen und dabei für Fische und andere Wassertiere durchgängig sein soll. Der BUND Bielefeld informiert 2023 über die Optionen und 2024 über den politischen Streit darüber.
Südlich der Mühle schlängelt sich der Bach etwas und tritt ins 36 ha große Naturschutzgebiet Schwarzbachtal ein. Der Schwarzbach hat sich hier in den lehmigen Boden eingegraben und Mäander ausgebildet, die noch gut erhalten sind. Das über 3 km lange durchgehende Grünland-Band des Schwarzbachtals stellt innerhalb des ansonsten intensiv ackerbaulich genutzten Umlands zusammen mit dem streckenweise naturnah verlaufenden Bach einen wichtigen Biotopverbund her. Das Naturschutzgebiet ist direkt mit den Naturschutzgebieten Deppendorfer Wiesen, Mühlenmasch und Beckendorfer Mühlenbachtal verbunden. Allerdings wird aus den umliegenden Äckern bei Starkregen häufig überdüngtes Erdreich in den Bach abgespült.
Der Schwarzbach durchfließt in einem Grünzug den Ort Deppendorf und unterquert dort die Deppendorfer Straße. Südöstlich des Dorfes kommt ein Abschnitt mit vielen Mäandern. Rd. 1 km südöstlich des Ortes, nach Unterquerung der Straße Hasbachtal, nimmt der Schwarzbach von rechts den Hasbach auf.
Unterlauf bei Babenhausen
Über 1,4 km verläuft der Schwarzbach in östlicher Richtung nördlich an Babenhausen vorbei und unterquert beim Hof Meyer zur Müdehorst die Schröttinghauser Straße. Eine Plakette an einem der Hofgebäude erinnert an die Jahre 1811 bis 1815, in denen der Schwarzbach (und weiter östlich der Johannisbach) die Staatsgrenze zwischen Frankreich (im Norden) und dem Königreich Westphalen (im Süden) bildete. Kaiser Napoleon hatte in dieser Zeit ganz Norddeutschland annektiert, um eine Kontinentalsperre gegen Großbritannien abzusichern. Östlich der Schröttinghauser Straße tritt der Schwarzbach ins Naturschutzgebiet Mühlenmasch ein. Nach 300 m erreicht er einen Erlen-Eschen-Bruchwald nördlich des Gärtnerwegs, in dem er schön mäandriert. Nach weiteren 500 m nimmt er von links (von Norden) den Beckendorfer Mühlenbach auf, und nach weiteren 500 m mäandrierender Strecke unter alten Weiden mündet er von links in den Johannisbach. Die Mündung liegt inmitten einer großen Viehweide, auf der oft Jungbullen grasen. Eine Besonderheit liegt darin, dass der Schwarzbach dort als der breitere und wasserreichere Hauptbach erscheint und der obere Johannisbach als Nebenbach.